Der neue Newsletter meines Berufsverband ist wieder da:
HPO Berufsvereinigung für heilkindlich praktizierte Osteopathie e.V.
HPO Newsletter mit dem Thema:
Der verhexte Schuss in die Lende – Lumbalgie
Ein wunderschöner Sonnentag im Spätherbst oder Winter bietet eine der seltenen Gelegenheiten, auf dem Berg, der Parkbank oder auf der gemütlichen Terrasse ein Getränk zu genießen. Doch beim Aufstehen schießt plötzlich ein überfallartiger Schmerz in den unteren Rücken. Die Augen möglicher Begleiter drücken abwechselnd Mitleid, Betroffenheit oder mühsam unterdrücktes Lachen aus.
Hexenschuss – der Begriff aus dem Volksmund beschreibt das Gefühl treffender als der Fachbegriff Lumbalgie. Doch was ist passiert?
Die plötzliche Muskelverhärtung entsteht oft nach ganz banalen Dreh-, Beuge- oder ruckartigen Bewegungen, die einen starken Schmerz meist in der unteren Wirbelsäule auslöst. Vorangegangen sind häufig längere Phasen reduzierter Bewegung, ungewohnte oder belastende Tätigkeiten, Temperaturschwankungen oder ein besonders stressiger Alltag. Der Körper schützt das wertvolle Rückenmark durch Muskelanspannung. Dummerweise verstärkt bei einer Lumbalgie genau diese schützende Muskelspannung den Druck auf die aus der Wirbelsäule austretenden Spinalnerven – der Körper hält mit weiterer Anspannung dagegen und löst so einen Teufelskreis aus.
Von der akuten Lumbalgie sind traumatische oder chronische Rückenschmerzen abzugrenzen – Bandscheiben- und Wirbelschädigungen, organische, rheumatisch-entzündliche oder tumoröse Ursachen müssen vom Facharzt abgeklärt werden.
Behandelt wird der akute Schmerz in der Regel mit schmerz- und krampflösenden Medikamenten oder Injektionen, Massagen, Wärmepackungen, manuellen Therapien oder teilweise mit „Einrenken“.
Der osteopathische Therapeut wird in erster Linie die verkrampften Muskelbereiche der so genannten Rückenstrecker suchen und eine schmerzstillende Dehnung oder Lockerung einleiten. Nicht selten sind bereits die Muskeln auf Höhe der Schulterblätter verhärtet. Also kann die Behandlung selbst weit entfernt von der Schmerzstelle eine Entlastung bewirken.
Häufig beschreiben Patienten eine Verschlimmerung der Schmerzen nach kräftigen Massagetechniken. Vermutlich liegt die Ursache an den überreizten Nerven des Plexus lumbalis, dem Nervengeflecht auf Höhe des Lendenbereichs, die sehr gut auf sanfte Unwinding-Techniken der Osteopathie ansprechen, bei denen das Gewebe vorsichtig Richtung Schmerzzentrum begleitet und so gelockert wird.
Auch die Behandlung des Zwerchfells lohnt sich, denn nicht selten sorgt Stress für eine Spannung des Oberbauchs und somit des Zwerchfells und der Bauchmuskeln – Schonhaltung, Organspannung oder Abflussstörungen des lymphatischen und venösen Systems unterhalb des Rippenbogens sind die Folge. Der osteopathische Behandler wird prüfen, ob primär das muskuläre System, die Organe oder das Nervensystem
Was kann man selbst vorbeugend tun?
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